Ich brauche Hilfe

Eine Schwangerschaft bedeutet nicht immer nur Freude und Glücksgefühle. Wir verstehen das. Sie kann auch Ängste und Sorgen auslösen – wenn sie ungeplant und ungewollt ist, und wenn niemand etwas davon erfahren darf.

Rufen Sie uns an, wir hören zu und helfen Ihnen, sofort und kompetent. Wir teilen Ihre Sorgen. Wir behandeln Ihren Anruf vertraulich und anonym. Unsere professionelle Beratung mit Fachpersonen aus sozialen, medizinischen und juristischen Berufen steht Ihnen kostenlos zur Verfügung.

In Notsituationen und im Schwangerschaftskonflikt sind wir auch ausserhalb der Bürozeiten und an Wochenenden und Feiertagen erreichbar.

Die Beratung kann telefonisch 0800 811 100 (gratis), per E-Mail helpline(at)shmk.ch oder persönlich an Ort und Stelle (Kontaktadresse) erfolgen.

Telefonische Beratung

Hilfsangebote

  • Beratung und Begleitung während der Schwangerschaft und auch nach der Geburt
  • Materielle und finanzielle Unterstützung nach erfolgter Abklärung
  • Vermittlung von Adressen und Hilfsangeboten vor Ort
  • Abklärungen von Sozialleistungen, Hilfe bei der Budgeterstellung
  • Zusammenarbeit mit anderen Hilfsstellen
  • Kostenlose juristische Beratung rund um die Mutterschaft (Arbeit, Kinderrechte, Vaterschaft, Alimente etc.)

Wahre Geschichten aus der Notrufzentrale der Schweizerischen Hilfe für Mutter und Kind (SHMK)

Ein Hilferuf aus der Arztpraxis

Aufgeregt durchforstet Iris (27) im Wartezimmer ihres Gynäkologen mit dem Handy im Internet das Thema Abtreibung. Dabei findet sie die Webseite der SHMK. Gleich schreibt sie eine E-Mail an die Notrufzentrale: «Ich sitze gerade im Wartezimmer bei meinem Frauenarzt. Ich bin schwanger … Eigentlich bin ich da, um abzutreiben. Ich bin so verwirrt, was soll ich tun?»

Nach ihrer kaufmännischen Lehre hatte Iris eine Stelle, mit der sie recht leben konnte. Als sie aber ihre Arbeit wegen einer Umorganisation des Arbeitgebers verloren hatte, begannen die Schwierigkeiten. Sie kam nicht aus der Arbeitslosigkeit heraus und wurde von der Sozialhilfe abhängig. Wie freute sie sich deshalb, als sie endlich eine neue Stelle antreten durfte. Aber jetzt, noch in der Probezeit, wird sie schwanger. Nur nicht wieder zurück zur Sozialhilfe, denkt sie und geht mit dem Vorsatz abzutreiben zum Gynäkologen.

Beraterin meldet sich umgehend

Als Iris die Arztpraxis verlässt, hat sie bereits eine Antwort der SHMK-Beraterin auf dem Handy: Diese könne ihren Wunsch nach einem Kind mit dem «richtigen Mann» gut verstehen. Allerdings gebe es bezüglich «richtiger Mann» keine absolute Sicherheit. Sicher sei nur, dass das Kind schon da ist. Es sei sinnvoll, in einer Situation, die einem ausweglos erscheint, professionelle Beratung und Hilfe zu suchen. Den ersten Schritt dazu habe sie ja bereits gemacht.

Kurz darauf schildert Iris, aufgewühlt und ständig am Weinen, der Beraterin am Telefon ihre Lage: Sie hat riesige Angst, das Kind gefährde ihren beruflichen Neubeginn. Ihr Freund ist von seiner Jugendzeit im Kinderheim traumatisiert und in psychologischer Behandlung. Zu 50 % ist er IV-Bezüger. Für Erziehung und Unterhalt des Kindes kann sie nicht auf ihn zählen – ohnehin ist er völlig gegen das Kind. Allerdings sei es ihr warm ums Herz geworden, als sie das Kind im Ultraschall gesehen habe. Ihr Herz spreche für das Kind, aber ihre Ängste dagegen. Darum habe sie einen Abtreibungstermin bekommen.

Angst sei ein schlechter Ratgeber, geht die Beraterin auf Iris ein. In Panik abzutreiben, obwohl sie Gefühle für das Kind hat, könne sie später sehr belasten. Es sei sicher angebracht, auch die Möglichkeiten für ein Leben mit dem Kind auszuloten. So vereinbaren beide ein Gespräch bei der SHMK.

Die Abtreibungspille in der Hand

Den Termin nimmt Iris jedoch noch nicht wahr. Zu sehr ist sie hin- und hergerissen. Jetzt geht sie sogar ins Spital und lässt sich die Abtreibungspille geben. Aber sie nimmt sie nicht. Zuerst soll noch der Besuch bei der SHMK stattfinden.

Als Iris mit einer Freundin zur Beraterin kommt, entwickelt sich ein stundenlanges Gespräch. Die ratlose Frau fürchtet das Kind als zusätzlichen Kostenfaktor und als Hindernis für eine Verbesserung der finanziellen Situation. Die Beraterin entschärft Iris’ Pessimismus, indem sie ihr zu verstehen gibt, dass die SHMK sie materiell und finanziell unterstützen kann. Iris vermag schliesslich einzusehen: Ihre Panik ist angesichts solch konkreter Hilfsangebote unbegründet. Ihr fällt ein Stein vom Herzen und sie entscheidet sich für ihr Kind.

Leider trifft dann ein, was Iris befürchtet hat: Ihr Arbeitgeber kündigt ihr noch in der Probezeit, als er die Schwangerschaft bemerkt hat. Als Schwangere findet sie keine neue Arbeit und muss erneut Sozialhilfe beantragen. An ihrem Entscheid fürs Kind will Iris aber nicht mehr rütteln. Vielmehr stimmt es sie zuversichtlich, dass die SHMK ihr nun bei der Vorbereitung der Geburt hilft und sie mit allem Nötigen fürs Baby ausstattet. Ein Aufsteller ist zudem, dass ihr Freund keinen Druck mehr zur Abtreibung macht.

Innerer Friede als Mutter

Nach der Geburt ihres Buben blüht Iris in ihrem Muttersein richtig auf. «Mein Kind ist das Schönste, was mir im Leben widerfahren ist», äussert sie zur Beraterin. Sie dankt der SHMK herzlich, dass sie ihr Mut zum Kind gemacht und ihr mit dem Angebot konkreter Hilfe die Angst vor der Zukunft genommen hat. Unterstützung hat sie in der Tat nötig, denn die Sozialhilfe behauptet plötzlich, ihr früher zu viel bezahlt zu haben und stellt Rückforderungen. Damit Iris mit dem Baby über die Runden kommt, versorgt sie die SHMK bis zur Besserung der Situation monatlich mit Lebensmittelgutscheinen.

Trotz der schwierigen Lage hat Iris den inneren Frieden: «Meinem Sonnenschein und mir geht es wunderbar. Es war zu 100 % die richtige Entscheidung, mein Kind zu bekommen», schreibt sie der Beraterin.


Die falsche Zeit fürs Baby? – Keineswegs!

Lydia (28) hat eine Ausbildung abgeschlossen. Sie musste sich bis jetzt mit kleinen Teilzeitstellen durchschlagen. Für immer wollte sie aber nicht in ihren ärmlichen Verhältnissen leben. Um ihre Chancen auf eine gute Stelle zu erhöhen, plant sie eine Weiterbildung. – Ausgerechnet da wird sie schwanger. Und der Kindsvater, ihr Freund? Arbeitslos! Lydia sieht ihren Plan davonschwimmen. Es überwältigt sie die Angst vor unüberwindlicher Armut und einem Leben am Rand der Gesellschaft.

Die Suche nach einer vertrauenswürdigen Gesprächsperson führt Lydia zur SHMK. Sie ruft die Notrufzentrale an.

Die falsche Zeit

Sie haben eben erfahren, dass sie in der 8. Woche schwanger ist, sagt sie zur Beraterin. Sie erzählt, dass sie sich von der Verantwortung für das Kind erdrückt fühlt und ihren beruflichen Weg in Gefahr sieht. Wie soll ihre Weiterbildung mit einem Baby funktionieren? Die Beraterin erfährt auch von der prekären finanziellen Lage des Paares. Lydias Freund, arbeitslos und von Selbstzweifeln geplagt, reagiert völlig apathisch auf die Schwangerschaft: Ihm sei es egal mit dem Kind, Lydia soll entscheiden! Alles in allem, so meint die junge Frau, sei es die falsche Zeit für ein Kind. Sie fasse deshalb die Abtreibung ins Auge.

Die Beraterin erklärt Lydia, dass eine Weiterbildung auch mit dem Baby zu schaffen sei. Die SHMK habe schon viele Frauen auf diesem Weg unterstützt. Und was die falsche oder richtige Zeit fürs Kind anbelangt, könne gerade dieses Kind ihrem Leben jenen Verlauf geben, der sie nachher glücklich macht!

Ein holpriger Weg
In den folgenden Wochen spricht Lydia immer wieder mit der Beraterin oder tauscht sich per E-Mail mit ihr aus. Dabei zeigt sie sich in der Diskussion recht zuversichtlich für ein Leben mit dem Kind, doch schon kurz darauf ist sie wieder verzagt. Die Gespräche vermögen die Schwangere zwar jeweils wieder aufzufangen, doch die Ängste vor Versagen und Armut belasten sie stets aufs Neue. Die Beraterin begibt sich deshalb zu Lydia nach Hause und bespricht mit ihr nochmals alle ihre Sorgen.

Ein paar Tage nach diesem Besuch ruft Lydia, sie ist inzwischen in der 12. Schwangerschaftswoche, die Beraterin abermals voller Panik an: So viele Ängste machten ihr zu schaffen. Sie traue sich die Erziehung eines Kindes noch nicht zu. Es sei deshalb tatsächlich die falsche Zeit. Die Beraterin vernimmt dabei, dass die Schwangere bereits einen Abtreibungstermin hat.

In einer intensiven Diskussion geht sie auf die Gründe für diese erneuten Ängste ein. Im Verlauf dieses Gesprächs vermag Lydia zu sehen, dass das kleine Wesen, das sie in sich trägt, schutzbedürftig ist und ihrer Liebe und Zuneigung bedarf, ja, dass es wirklich ein Baby ist. Und – sie versteht, dass ihr Kind wichtiger ist als ihre Ängste!

Lydia schreibt der Beraterin Worte aus tiefstem Herzen
Mit der Absage des Abtreibungstermins und ihrem Entscheid für ihr Baby, kommt bei Lydia nun echte Freude auf. Das Kind verleiht ihr plötzlich einen Mut, dem ihre Ängste weichen. Dieser Mut steckt sogar ihren Freund an. Er überwindet im Verlauf der Schwangerschaft seine Gleichgültigkeit und beginnt, sich auf die Geburt zu freuen.

Dann erlebt Lydia konkret, dass das Leben nicht aus dem Ruder läuft: Die SHMK anerkennt ihren Bedarf an einer beruflicher Weiterbildung und hilft ihr dabei, ihr Leben so zu organisieren, dass diese möglich wird.
Als Lydia ihre Tochter zur Welt bringt, spürt sie, wie nun ein neues Lebens für sie begonnen hat. Sie ist glücklich darüber und weiss, dass es die richtige Zeit dazu ist. Dankbar teilt sie der SHMK mit: «Für die moralische und finanzielle Unterstützung Ihrer Stiftung möchte ich Ihnen von ganzem Herzen danken. Dass unser Baby lebt und eine gute Zukunft haben wird, ist allein Ihrer Stiftung zu verdanken!»
Und dann findet der Freund eine Teilzeitstelle – gerade zur rechten Zeit. Ein paar Wochen nach der Geburt schreibt Lydia der Beraterin: «Nochmals vielen, vielen herzlichen Dank für all Ihre Bemühungen. Ich bin Ihnen und Ihrer Stiftung unendlich dankbar dafür, dass Sie mir in dieser herausfordernden Zeit beistehen.»


«Das grösste Geschenk, das ich je erhalten habe!»

Kurz nach einer schweren Operation, bemerkt Lea (33), dass sie schwanger ist. Darauf hat sie sich überhaupt nicht eingestellt, zumal ihre Ärzte zweifelten, ob sie überhaupt jemals Kinder bekommen könnte. Kinderlos zu bleiben war ihr irgendwie recht, denn auch ohne Kind kommt es ihr vor, dass vieles im Leben sie überfordert. Über die Jahre hinweg hat sie sich in Schulden verstrickt, ebenso ihr Partner. Die finanzielle Lage des Paares ist chronisch prekär. Lea sieht darum keine andere Möglichkeit als eine Abtreibung und sucht Rat. Per E-Mail nimmt sie Kontakt mit der SHMK auf.

Ängste versperren den Weg
Im regen Austausch per E-Mail und in Telefonaten zeigt sich der Beraterin eine Frau, die infolge der jahrelangen Erfahrung, den Herausforderungen des Lebens nicht gewachsen zu sein, von Ängsten aller Art geplagt ist. Lea hat Angst vor ihren Schulden, Angst vor Betreibungen, Angst, von Behörden eingeschränkt zu werden, und nun auch Angst vor der Schwangerschaft und vor dem Kind.

Die Beraterin gibt Lea zu verstehen, dass ihre Lebensprobleme mit der Beseitigung des Kindes nicht gelöst werden. Im Gegenteil: Es könnte alles nur schlimmer werden. Demgegenüber könnte das Kind mithelfen, Lösungen zu finden. Die SHMK stehe ihr zur Seite. Die Situation sei grundlegend neu aufzugleisen. Dabei könne das Kind gut einbezogen werden, ja sogar motivierend wirken. Die Beraterin erklärt ihr, wie die SHMK hierbei helfen kann. Lea kann es kaum fassen, als sie von der materiellen Unterstützung der SHMK erfährt. Doch auch hier stellt sich Angst ein: Solche unerwartete Hilfe ist ihr nicht geheuer. Ob da nicht etwas dahinter stecke, fragt sie.

Leider wirkt ihr Partner entmutigend: Sie würden es mit einem Kind kaum schaffen, meint er. So vereinbart Lea einen Termin für die Abtreibung. Sie teilt dies der Beraterin mit und bedankt sich bei ihr für die angebotene Hilfe.

Einige Tage später erhält die Beraterin von Lea eine E-Mail: Sie habe den Spitaltermin nicht wahrgenommen, sich aber auch nicht für das Kind entschieden. Die Hauptaufgabe sieht die Beraterin nun darin, Leas Ängste abzubauen und ihr Vertrauen ins Leben zu geben. Statt Angst und Druck sollen Freude und Hoffnung zu ihrer zentralen Lebenserfahrung werden. Auch die Gespräche über Unterstützung und Hilfsangebote der SHMK werden weitergeführt. Dabei kostet es die Beraterin einige Mühe, Lea davon zu überzeugen, dass es dabei keinen «Haken» gibt.

Mit Hilfe der SHMK gelingt es Lea, eine günstigere Wohnung zu erhalten und mehr Ordnung in ihren finanziellen Belangen zu schaffen. Sie bekommt so wieder «Luft» und überwindet schliesslich ihre Ängste und sagt der Beraterin spürbar erleichtert, dass sie ihr Kind behalten will.

Mutter mit Freude
Sie kann nun die erhaltene Hilfe kaum fassen: «Die SHMK ist die einzige Hoffnung gebende Institution, die ich kenne», sagt sie der Beraterin. Sie freue sich nun so sehr auf ihr Kind.

Nach der Geburt ihres Sohnes erreicht die Beraterin eine Mitteilung Leas, die zeigt, dass nun statt Angst Freude in ihr Leben eingekehrt ist: «Mein Sohn ist das grösste Geschenk, das ich je erhalten habe. Ich bin sprachlos, mir hat noch nie in meinem Leben jemand geholfen. Es ist für mich Weihnachten! Ich danke Ihnen von ganzem Herzen und gebe Ihnen eine grosse Umarmung.



Mutter bereut, je an Abtreibung gedacht zu haben

Ria (28), Mutter zweier Buben, ist starr vor Schreck, als sie ihre erneute Schwangerschaft feststellt. Wie es weitergehen soll oder vielmehr, dass es nicht weitergehen soll, weiss sie augenblicklich: Sofort macht sie einen Termin bei einer Ärztin ab, um sich Abtreibungspillen zu besorgen. Doch es kommt anders als erwartet.

Eine Frau, die Ria kennt, erfährt von ihrer Absicht abzutreiben und versucht, in ihr Gefühle für ihr Baby anzusprechen. Diese geht jedoch nicht darauf ein. Die Bekannte sagt zu Ria noch, sie werde eine Hilfsorganisation bitten, sich direkt bei ihr zu melden. Die verzweifelte Frau lehnt das zwar nicht ab, äussert aber, sie werde noch heute die Tabletten holen. Kurz darauf trifft in der SHMK-Notrufzentrale eine Anfrage ein, ob jemand in letzter Minute mit Ria reden könnte.

Entscheidendes Gespräch in letzter Minute

Einer Beraterin gelingt es tatsächlich, mit Ria zu sprechen, gerade bevor sie sich zur Ärztin begibt. In einem schwierigen Gespräch spürt die Beraterin, dass die Schwangere unter grossem Druck steht und einen «Tunnelblick» hat: Sie muss diese Schwangerschaft unbedingt und sofort loswerden. Zahlreich sind ihre Motive: Sie lebe seit kurzem von Sozialhilfe und wolle nicht noch abhängiger werden. Bereits laste die ganze Erziehung ihrer Kinder auf ihr. Ihr Leben brauche endlich den nötigen Trend nach oben, da könne sie nicht wieder mit einem Baby anfangen. Die Beraterin versucht, Rias Fixierung auf Probleme zu lockern: Oft erscheine Abtreibung im Moment als richtiger Weg, sagt sie ihr. Später könne eine geänderte Sicht aber sehr bedrückend werden. Sie solle sich überlegen, wie es auf sie wirkt, wenn sie Schwangeren begegnet. Im Verlauf des Gesprächs wird Ria aggressiv. Die Beraterin bleibt aber ruhig und freundlich und erklärt, wie die SHMK schon vielen Frauen in ähnlicher Lage geholfen hat. Das Gespräch endet damit, dass Ria sagt, sie sei definitiv zur Abtreibung entschlossen. Und ausserdem sei sie noch nicht besonders weit in der Schwangerschaft. Daraufhin sagt ihr die Beraterin, dass ihr Kind trotzdem ein kleiner Mensch sei und seinen eigenen Herzschlag hat. Ria gibt sich sicher: Der Termin sei heute um 14 Uhr!

Überraschende Rückmeldung

Am späten Nachmittag klingelt das Telefon der Beraterin. Ria ist am Apparat und erzählt von ihrem Arztbesuch. Auf dem Weg dorthin seien ihr tatsächlich mehrere schwangere Frauen begegnet. Da sei es ihr vorgekommen, als ob diese wüssten, was sie vorhat. Das habe ihr zu denken gegeben. Die Ärztin sei unfreundlich gewesen und nicht auf sie eingegangen. Auf dem Heimweg sei ihr dann das Gespräch mit der Beraterin in den Sinn gekommen, die freundlich und hilfsbereit war. Nun entwickelt sich eine Diskussion, welche die Tür zu weiteren Gesprächen öffnet. Durch diesen Austausch sieht Ria schliesslich, dass es besser ist, die Herausforderung eines weiteren Kindes anzunehmen, als mit einer Abtreibung weiterzuleben. Sie habe sich endgültig für ihr Kind entschieden und freue sich nun darüber, teilt sie mit. Auch ihre beiden Buben erwarteten voller Freude ihr neues Geschwisterchen.

Babyglück dank SHMK-Hilfe

Leider kommen dann auf Ria arge Probleme mit dem Kindsvater zu. Auch trifft sie Ungemach mit dem Sozialamt: Weil sie wegen Fehlberechnungen zu viel erhalten hat, wird ihr dies jetzt abgezogen. So bekommt sie Schwierigkeiten, die Kosten fürs Notwendigste zu begleichen. Trotz allem, sagt sie der Beraterin, bereue sie ihre Entscheidung fürs Kind nicht. Nach einer Abtreibung, meint sie, wäre sie irgendwann durchgedreht. Mit Hilfe der SHMK gelingt es Ria, ihre Situation wieder ins Lot zu bringen. Als Ria ein gesundes Mädchen gebiert, ist sie überglücklich und dankt ihrer Beraterin für alles: «Ich bin so froh, dass es die SHMK gibt, die wirklich hilft.» Und in Bezug auf das erste Telefonat mit der Beraterin am Beginn ihrer Schwangerschaft bemerkt sie: «Ohne jenes Gespräch mit Ihnen hätte ich die Abtreibungspillen genommen. Heute bin ich so froh, dass ich das Kind habe. Immer wenn ich es anschaue, habe ich Schuldgefühle, dass ich es fast abgetrieben hätte.»


Dank SHMK-Beraterin Unerträgliches überstanden

Seit Zoe (25), eine sensible Frau, mit ihrem ersten Kind schwanger ist, macht sie schwere Zeiten durch. Ihr Freund, der Kindsvater, ist gewalttätig und will sie dazu bringen, dass sie abtreibt. Falls sie es nicht tut, gebe es schlimme Konsequenzen. Er spricht Drohungen aus und ist im Besitz von Drogen und Waffen. Er verleumdet sie bei der KESB. Die Polizei und die Opferhilfe werden eingeschaltet. Ein Schutzengel aus Fleisch und Blut begleitet Zoe durch alle Stürme: die Beraterin der SHMK.

Zoe ist entsetzt. Nicht nur, dass sie selbst bedroht ist, bringt sie zur Verzweiflung, sondern auch, dass sie mit dem Kind allein dastünde. Widerwillig vereinbart sie einen Abtreibungstermin. Doch innerlich hin- und hergerissen, sagt sie den Termin wieder ab. Es geht aber nicht lang, bis die Angst sie wieder einholt. Ihre Schwester bemerkt, wie ratlos sie ist, und ruft die SHMK-Notrufzentrale an. Kurz darauf spricht Zoe mit einer Beraterin am Telefon. Sie erzählt ihr, dass sie in der 8. Schwangerschaftswoche ist und einen Abtreibungstermin abgesagt hat, was jedoch ein Fehler gewesen sei. Der Beraterin wird bald klar: Zoe wird ohne tatkräftige Hilfe das Kind nicht behalten.

Sie trifft sich sofort mit Zoe und ihrer Schwester. Die beiden berichten, der Kindsvater sei gewalttätig und drohe ständig, sie zu verlassen, ihr etwas anzutun und vor allem dafür zu sorgen, dass die KESB (Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde) ihr das Kind wegnehme, sofern sie es behalte. Zoe sagt, sie wolle sich von ihm trennen, wage es aber nicht. Er würde ihr auflauern. Sie habe zudem Probleme am Arbeitsplatz. Sie müsse körperlich schwer arbeiten. Ihre Chefin erwarte selbst in der Schwangerschaft vollen Einsatz. Sie sehe nicht, wie sie das schaffen kann, und sei auch deshalb unsicher, ob sie das Kind behalten soll. Die Beraterin ermutigt die beiden und zeigt ihnen auf, wie sich die SHMK für Zoe einsetzen kann.

Kindsvater erstattet Anzeige bei der KESB
Nach diesem Treffen meldet sich Zoe häufig bei der SHMK und fragt öfters, ob sie vorbeikommen könne. Offenbar testet sie aus, ob die Zusage, die SHMK sei immer für sie da, stimmt. Eines Tages teilt sie der Beraterin mit, sie glaube nun, dass die SHMK ihr beistehe.

Ihr Freund lässt sich die Haare kahl scheren, um die Drohgebärden noch zu verstärken. Dann aber wird er von der Polizei angehalten, als er im Besitz von Drogen und Waffen ist. In Zusammenarbeit mit der Polizei und der Opferhilfe wird die Bedrohungslage für Zoe abgeklärt. Sie trennt sich vom Freund und teilt daraufhin der SHMK-Beraterin mit, dass sie das Kind behält.
Leider schwärzt dieser sie tatsächlich mit einer Gefährdungsmeldung bei der KESB an: Sie sei unfähig, inskünftig ein Kind zu erziehen, u.a. weil sie Drogen nehme. Auf Wunsch Zoes und der KESB wirkt die SHMK-Beraterin an der Klärung der Situation mit. Dank ihrer Intervention reduziert die KESB die Anzahl der Tests auf Drogenkonsum deutlich.
Alle Testergebnisse sprechen zugunsten Zoes. Auch die weiteren Abklärungen der KESB fallen für sie gut aus. Ein Kindesentzug ist kein Thema mehr.

Zu allem leidet die junge Frau unter ihrer Berufsarbeit am Fliessband einer Lebensmittelfabrik. Nachdem die Beraterin mit der Chefin gesprochen hat, wird sie besser behandelt und das Arbeitsverhältnis kann auf Ende des Mutterschaftsurlaubs einvernehmlich aufgelöst werden. Für Zoe, die ihr Geld gut einteilen muss, entsteht so allerdings eine finanzielle Unsicherheit. Die SHMK sagt ihr aber finanzielle Unterstützung zu. Dabei wirkt auf sie auch beruhigend, dass sie die gesamte Babyausstattung von der SHMK erhält. Mutig sieht sie nun dem Start ins Leben als Mutter entgegen.

«Wo wären wir ohne Sie?»
Die Geburt erfolgt mittels Kaiserschnitt. Zoe bringt eine vier Kilo schwere, gesunde Tochter zur Welt. Die vor neun Monaten ganz verzweifelte junge Mutter bedankt sich herzlich bei der SHMK: «Sie haben mich so gut begleitet, dass ich Ja zu meinem Kind sagen konnte.» Und ihre Schwester sagt zur Beraterin: «Wo wären wir ohne Sie?» Trotz der Herausforderungen, die noch zu meistern sind, hat Zoe eine riesige Freude an ihrem Baby. Sie weiss, dass sie weiterhin auf die SHMK zählen kann.

 


Hoffnung trotz Chaos – dank Ja zum Kind

Lea (28) und ihr Freund sind schon lange zusammen und haben eine gemeinsame Tochter (4). Leider haben sie nie finanziell stabile Verhältnisse erreicht. Sie sind ständig am Rechnen und haben sich mit einer engen 3½-Zimmer- Wohnung abzufinden. Dabei muss ein Zimmer für Leas Erwerbstätigkeit herhalten. Zwar hätte sich Lea gerne noch ein Kind gewünscht, doch ist sie überzeugt: Ein weiteres Kind liegt einfach nicht drin.

Total geschockt ist sie darum, als sie feststellt, dass sie erneut schwanger ist. Sie will abtreiben.

Leas Zwiespalt
So einfach kann sich Lea aber nicht über ihr Muttergefühl hinwegsetzen. Sie möchte wissen, ob es Hilfe in ihrer Lage gibt. Und weil sie schon von der SHMK gehört hat, schreibt sie eine E-Mail an deren Notrufzentrale.

Schon bald trifft sie eine Beraterin. Lea schildert ihre schwierige Situation, und dass sie keinen Ausweg weiss, ausser abzutreiben. Dass Lea das Gespräch gesucht hat, ist für die Beraterin jedoch ein Hinweis, dass sie eigentlich nach einem Weg sucht, ihr Kind zu behalten. Leas finanzielle Lage ist prekär. Das Einkommen beider Eltern zusammen liegt unter dem Existenzminium. Die Familie wird von der Sozialhilfe unterstützt. Dazu kommt noch das Problem mit der zu kleinen Wohnung.

Die Beraterin versucht Lea zu vermitteln, dass das Leben des Kindes nicht an Bedingungen gebunden werden soll und dass es immer Hilfe gibt. In vielen Gesprächen wächst das Vertrauen Leas in die Begleitung und Unterstützung durch die SHMK. Dann erkrankt sie plötzlich lebensbedrohlich. Ihr Freund bekommt riesige Angst um sie. Als es ihr wieder etwas besser geht, schreibt sie der Beraterin einen langen Brief, indem sie ihr mitteilt, dass sie froh um die Hilfszusage der SHMK ist und das Kind behält.

Neue Probleme
Kurze Zeit später entsteht ein Streit unter den Partnern: Beide werfen sich gegenseitig Untreue vor. Der Freund behauptet sogar, das Kind, das sie erwartet, sei nicht von ihm! Lea ist tief verletzt. Die Aussicht, ihr Freund würde sie verlassen, ist für sie unerträglich.

Die Beraterin erklärt ihr, dass sie nach der Geburt einen Vaterschaftstest veranlassen soll. So kann sie ihre Unschuld beweisen, und der Vater wird seine Verantwortung übernehmen müssen. Lea schöpft wieder Hoffnung.

Gesundheitlich bleibt die Schwangerschaft ein Leidensweg. Lea muss ihre Berufstätigkeit einstellen, was zur Kürzung der Sozialhilfe führt. Dadurch gerät sie in eine akute Notlage. Die SHMK hilft ihr mit Lebensmittelpaketen, mit Umstandskleidern und bei der Beschaffung der Babyausstattung. Lea ist gerührt und schreibt: «Danke für alles! Es ist so toll, dass es euch gibt!»

Es geht trotz allem
Vor kurzem ist nun ein gesundes Mädchen zur Welt gekommen. Die SHMK unterstützt das Paar mit Einkaufsgutscheinen und Papierwindeln. Die finanziellen Sorgen sind damit fürs Erste entschärft. Die Beraterin drängt auf den Vaterschaftstest, denn sie weiss, dass dadurch die Beziehung wieder gefestigt werden kann. Die junge Frau hofft, dass ihr Freund nach dem Erweis seiner Vaterschaft Verantwortung übernimmt und eine Beziehung zu seiner zweiten Tochter aufbaut. Zum Zeitpunkt der Abfassung dieser Geschichte ist das Ergebnis des Tests noch nicht bekannt.

Jedenfalls ist Lea nun mit ihrer zweiten Tochter glücklich und dankt der Beraterin immer wieder für alles, was die SHMK für sie getan hat und noch tut. Sie ist zuversichtlich, dass es für sie als Paar mit ihren beiden Kindern nun aufwärts geht und eine bessere Zukunft kommt.


Ein Aufstieg von ganz unten


Drei Weihnachten – jedes Mal anders!

Es ist Dreikönigstag 2014, als Pia (31) spätabends den Telefonhörer in die Hand nimmt, die Notrufzentrale der SHMK anruft und sich ihr Leid von der Seele spricht. Die Familienmutter von zwei kleinen Kindern hat keine frohen Weihnachtstage erlebt. Ihre grösste Sorge zu Beginn des neuen Jahres: Sie ist ungewollt schwanger.

Pias Mann leidet an starken Depressionen. Über längere Zeit war er arbeitslos. Seit kurzem hat er wenigstens eine Teilzeitstelle. Mit Schrecken haben sie kurz vor Weihnachten festgestellt: Ein drittes Kind ist unterwegs! Die Furcht vor einem Rückfall in die Entbehrung sitzt tief. Pia sucht deshalb im Internet nach Abtreibungsmöglichkeiten und landet aus Versehen auf der Internetseite der SHMK. Ob sie dort Hilfe zur Abtreibung erhält?

Bei der SHMK: nur echte Hilfe!

Die Beraterin vom Nachtdienst hört von der Angst des Ehemanns vor einer grösseren Familie. Er will unbedingt, dass seine Frau abtreibt. Mit einer Abtreibung könne man ihn doch beruhigen, versucht Pia der Beraterin zu erklären. Diese gibt der Schwangeren zu verstehen, wofür die SHMK da ist: Die Stiftung leiste echte Hilfe, nicht solche, die nur neue Probleme schafft und das menschliche Leid vergrössert. Pia erfährt, dass Mütter in Not bei der SHMK materielle und finanzielle Hilfe erhalten können, persönlich begleitet werden und sich stets bei ihrer Beraterin melden dürfen. Das hilft ihr, die Ängste abzubauen, so dass sie sich für die Unterstützungspläne interessiert, welche die SHMK ihr anbietet.

Nach intensivem Gedankenaustausch in der Folgezeit schöpft Pia Hoffnung, dass es klappen wird, und sagt Ja zum Kind – falls auch ihr Gatte zustimmt. Denn sie hat Angst, er könnte sie verlassen. Sie möchte daher, dass eine Beraterin auch mit ihm spricht.

«Es ist zu spät!»

So fährt eine Beraterin vom Tagesdienst bis ans andere Ende der Schweiz, um auch mit dem Familienvater zu reden. Dieser macht es ihr allerdings nicht einfach. Er zieht alle Register an Argumenten für eine Abtreibung: Er kämpfe mit Depressionen, sie hätten zu wenig Geld, er sei schon mit zwei Kindern überfordert. Die Überlegungen der Beraterin würden an sich stimmen, doch in der konkreten Lage kämen sie zu spät! Die Beraterin entgegnet spontan: «Zu spät ist es nur, an ein Leben mit zwei Kindern zu denken, wo das dritte Kind schon da ist!»

Diese Sichtweise macht den Familienvater betroffen: Er stoppt tatsächlich den Druck zur Abtreibung und akzeptiert schliesslich das dritte Kind.

Frohen Weihnachten entgegen

Nun geht es an die Geburtsvorbereitung. Da Pia nicht mehr mit Kindern gerechnet hatte, hat sie die gesamte Babyausstattung weggegeben. Eine Neuanschaffung übersteigt das knappe Budget der Familie. Deshalb hilft die SHMK. Nun breitet sich echte Freude auf die Geburt aus. Und als schliesslich ein süsser Bub geboren wird, gibt sich

auch Pias Mann sehr gerne mit ihm ab und übernimmt seine Vaterrolle auch diesem Kind gegenüber.

Von der SHMK bekommt die Familie Lebensmittelgutscheine für den ausgewiesenen Bedarf und auch benötigte Kinderkleider. «Ich wüsste nicht, wie ich ohne diese Unterstützung klarkommen würde, und möchte mich nochmals ganz herzlich für diese grosse Hilfe bedanken!», schreibt Pia der Beraterin.

An Weihnachten 2014 kann Pia für einen kurzen Moment frohe Stunden erleben, zumindest, wenn sie auf ihre drei Kinder mit ihren leuchtenden Augen blickt. Denn mit ihrem Mann stimmt etwas nicht. Sie weiss nicht was, aber er rückt mit der Sprache nicht heraus.

Noch ist das neue Jahr nicht alt, als offenbar wird, dass Pias Mann mit Kleinkrediten einen Schuldenberg aufgetürmt hat. Das Geld ist verloren. Die Frau steht mit ihren Kindern vor dem Ruin. Jetzt ist die SHMK gefordert: Sie begleitet Pia beim Thema Schuldenberatung. Gleichzeitig erhöht sie die monatliche Unterstützung, ohne aber die Schulden zu tilgen. Bis Mitte Jahr gelingt es, die finanzielle Lage der Mutter zu stabilisieren.

Im Herbst 2015 sagt Pia zur Beraterin: «Ohnemein jüngstes Kind hätte ich diese dunkelste Zeitmeines Lebens vermutlich nicht durchgestanden.Es gibt mir so viel Kraft!» Gerade rechtzeitig vorWeihnachten verlängert die SHMK die Unterstützungfür Pias Familie. Nun kann diese hoffnungsvollfrohen Weihnachten entgegenblicken.


Oft nur Polenta auf dem Tisch!

Viola (29) ist Mutter dreier Buben – mit ganzer Hingabe. Aber ihr Mutterglück ist getrübt durch dauernde Geldnot und eine schwierige Beziehung zum Partner. Überzeugt, die Nähe zum Vater wäre gut für die Kinder, und in der Hoffnung auf eine Wende ist sie bis anhin bei ihm geblieben.

Doch nun fasst Viola einen Plan: Sie will sich aus ihrer Not herausarbeiten. Deshalb beschliesst sie, zusammen mit den Kindern aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen und eine Teilzeitstelle anzunehmen. Kaum gezügelt, erfährt sie aber, dass sie ihr viertes Kind erwartet. Die junge Frau ist sich sicher: Das kann sie nicht mehr schaffen. Und als manche ihr empfehlen abzutreiben, klingt das für sie erleichternd.

Weil Viola für ihren Jüngsten Windeln braucht, kontaktiert sie die SHMK; denn jemand hat ihr gesagt, die SHMK gebe an Mütter in Not unter anderem kostenlos Windeln ab. Bald spricht sie mit einer Beraterin über Abtreibung und über ihre Lage: Sie wohnt mit den Kindern in einem baufälligen Haus und tischt wochenlang Polenta auf, um das knappe Budget zu schonen. Kurz darauf erhält Viola Post von der SHMK: die gewünschten Windeln und auch dringend benötigte, schöne Kleider in der richtigen Grösse für die Kinder.

Violas Mütterlichkeit obsiegt
Es folgen weitere Diskussionen. Die Beraterin lenkt dabei Violas Aufmerksamkeit auf ihr Ungeborenes: Warum soll ein Baby mit seinem Leben dafür bezahlen müssen, dass es zu einer Zeit kommt, in der sich seine Mutter in Schwierigkeiten befindet? Die Frau sagt, sie habe früher andere Frauen nie verstanden, die von Abtreibung sprachen. Aber jetzt, in ihrer Not, könne sie Abtreibung tatsächlich als Ausweg erkennen.

Doch die von der SHMK zugesagte Hilfe und die fachliche Kompetenz der Beraterin lassen Violas mütterliche Gefühle für das Kind obsiegen. Als der gesunde Bub zur Welt kommt, erhält die 4-fache Mutter monatlich Lebensmittelgutscheine, mit denen sie bei Grossverteilern einkaufen kann. Sie kann es kaum fassen. «Es ist wie Geburtstag, Weihnachten und Ostern zusammen», bedankt sie sich. Noch nie in ihrem Leben habe sie von jemandem Hilfe erhalten.

Wieder am Abgrund
Nach der Geburt pflegt der Kindsvater wieder mehr den Familienkontakt. Viola schöpft neue Hoffnung: Vielleicht kommt die ersehnte Wende in der Beziehung doch noch. Und sie fasst wieder Vertrauen zu ihm. Aber dann trifft sie fast der Schlag: Sie ist wieder schwanger! Ihr Partner reagiert aufgebracht. «Du ruinierst mich!», wirft er ihr vor und geht wieder auf Distanz. Viola kämpft aufs Heftigste: Noch abhängiger werden von anderen, noch mehr Entbehrungen? Sie sieht auch schon die Vorwürfe, die von überall her auf sie niederprasseln. Macht es da nicht Sinn, die Sache still mit einer Abtreibung zu erledigen.

SHMK konsequent fürs Leben
Die dramatische Lage blieb der Beraterin nicht verborgen. Und Viola war überrascht: Bei der SHMK hört sie keine Vorwürfe, sondern findet auch jetzt ein offenes Ohr. Die Beraterin macht ihr Mut: Auch diese Krise gehe vorüber! Viola hat die Hilfsbereitschaft der SHMK schon einmal erfahren und schöpft darum wieder Zuversicht, als ihr weitere Hilfe angeboten wird. Von Abtreibung ist keine Rede mehr!

Und so erblickt auch ihr fünfter Bub das Licht der Welt. Viola ist froh: Dank der SHMK ist sie zweimal der Abtreibung entkommen und darf nun auch ihrem fünften Kind eine hingebungsvolle Mutter sein. Ihr Partner konnte mittlerweile eine kleine Firma gründen. Viola kann nun hoffen, dass so die Familie wieder in normale Verhältnisse gelangt und unabhängig wird von der Hilfe anderer. Und ob schliesslich mit dem Ehebund ein Happy End winkt?


Eine Schwangerschaft – zwei Abtreibungskonflikte

Emma (35) kommt es vor, sie lebe nur fürs Arbeiten. Sie sehnt sich nach Veränderung im Leben und sucht diese in einer Beziehung. Doch als sie schwanger wird, lernt sie ihren Freund von einer anderen Seite kennen: Er will kein Kind. Dafür habe er keine Zeit und kein Geld – Punkt.

Emma ist entsetzt. Sie wäre zwar gerne Mutter, aber sie will kein Risiko eingehen, also nicht für ein Kind allein aufkommen müssen. Nach wochenlangem Kreisen um ihre Nöte immer noch ratlos, sendet sie per E-Mail einen Hilferuf an die SHMK.

Ringen um Klarheit
Schnell entwickelt sich ein reger Austausch zwischen der verzweifelten Frau und der SHMK-Beraterin. Diese erfährt von Emmas unglücklicher Berufssituation: Sie arbeitet temporär, auf Abruf. Das Einkommen ist sehr knapp und unregelmässig, Besserung nicht in Sicht. Auch ihr Freund muss viel Zeit für die Erwerbstätigkeit aufbringen. Trotzdem ist er finanziell am Limit. Er ist überzeugt, weder Zeit noch Geld für ein Kind zu haben. Die Beraterin erklärt Emma, dass finanzielle Schwierigkeiten kein Grund für eine Abtreibung sein sollen und die SHMK für solche Probleme da ist.

Der Sorge Emmas, ihr Freund würde sie verlassen, begegnet die Beraterin mit Erfahrungswissen: Vor der Abtreibung würden oft die Männer mit dem Weggehen drohen; nach der Abtreibung seien es vor allem die Frauen, welche die Partnerschaft auflösten; denn Trauer nach der Abtreibung verwandelt sich nicht selten in Wut gegen den Kindsvater.

Die intensiven Gespräche mit der Beraterin verschaffen Emma Mut und Sicherheit. Obwohl ihr Freund seine Einstellung beibehält, gelangt sie zum Schluss, dass die Zukunft mit dem Kind gelingen kann.

Absturz ins Ungewisse
Doch kaum hat sie sich dazu durchgerungen, erhält die Beraterin von Emma eine erschütternde Nachricht: Bei ihrem Baby bestehe der Verdacht auf schwere Fehlentwicklungen. Sie sei am Boden. Wie soll sie allein mit einem behinderten Kind durchkommen. Ihr Entscheid für das Kind sei in Frage gestellt. Die Beraterin tut alles, um Emma aufzufangen. Sie schlägt ihr einen Gynäkologen für eine Zweitmeinung vor. Dieser stellt tatsächlich eine Entwicklungsbesonderheit fest. Das Ausmass einer möglichen Behinderung lässt sich jedoch nicht sicher angeben.

Als Emma zudem wegen Komplikationen ins Spital muss, wird ihr dort ein düsteres Bild gemalt: Das Kind werde schwerst behindert zur Welt kommen. Das verschärft Emmas Abtreibungskonflikt, der sich erneut über Wochen hinzieht. Mit der Beraterin diskutiert sie die Verlässlichkeit vorgeburtlicher Untersuchungen, das Lebensrecht Behinderter und, für den Fall, dass sie mit einem behinderten Kind überfordert wäre, auch die Adoption behinderter Kinder.

Die Wolken lichten sich
Im 6. Monat der Schwangerschaft vermag sich Emma endlich ganz auf die Seite ihres Kindes zu stellen. Als ihr Baby zur Welt kommt, sieht es nicht so schlimm aus, wie manche befürchtet haben. Das Mädchen hat eine mit Hirnflüssigkeit gefüllte Blase am Kopf. Motorisch entwickelt es sich zwar langsam. Aber durch Physiotherapie wird dieses Defizit nach etwa zwei Jahren behoben sein. Auch für die geistige Entwicklung bestehen keine Befürchtungen mehr.

Finanziell kommt Emma dank der SHMK über die Runden. Doch ist sie als Mutter sehr gefordert. Die Stiftung vermittelt ihr darum eine erfahrene Fachperson in ihrer näheren Umgebung, die bereit ist, ihr zu helfen.

Wie froh ist Emma und dankbar, mit solch tatkräftiger und professioneller Hilfe ihr Leben als Mutter zu beginnen! «Ohne Ihre Unterstützung hätte ich die beiden Konflikte in der Schwangerschaft nicht gemeistert», sagt sie ihrer Beraterin. Trotz der grossen Herausforderung habe sie es keine Sekunde bereut, nicht abgetrieben zu haben. Und schliesslich gibt es einen unerwarteten Lichtblick: Seit der Geburt sucht der Vater wieder den Kontakt mit Mutter und Kind!

 


Erst 2x Nein, dann 2x Ja

Manchmal suchen Menschen bei der SHMK nicht Hilfe, sondern die Bestärkung in der Meinung, Abtreibung sei für sie die richtige Lösung. Doch mit dem guten Rat der SHMK kann sich die Sicht auf die noch so aussichtslose Situation völlig verändern.

Die unglaubliche Geschichte begann vor anderthalb Jahren: Eine Frau meldet sich bei der SHMK-Notrufzentrale: Ihre Schwester Jeannette, dreissig, sei schwanger und wolle abtreiben. Und das sei gut so! Sie habe dem Baby schliesslich nichts zu bieten, da sie jetzt alleine mit ihm dastehe. Ein Berater erklärt ihr, wie die Stiftung sich für das Leben einsetzt und darum keine Abtreibungen unterstützen kann. Doch, Jeannette müsse abtreiben, insistiert die Schwester. Sie habe kurz vor der Hochzeit gestanden, als sie schwanger wurde. Nun aber wolle der Kindsvater nichts mehr von Heirat wissen und dränge auf Abtreibung. Der Berater geht mit Angeboten der Hilfe auf die besorgte Schwester der Schwangeren ein, mit dem Ergebnis, dass ein Treffen mit der schwangeren Frau und deren Schwester bei der SHMK zustande kommt.

Jeannette überwindet ihre Zerrissenheit
Beim Treffen bei der SHMK sind der Berater und eine Beraterin zugegen. Jeannette wirkt sehr niedergeschlagen. Ständig wiederholt sie: «Ich will dieses Baby nicht!» und fleht, man möge ihr helfen, das Baby loszuwerden. Ohne solide berufliche Grundlage, lebe sie von der Hand in den Mund. Als Alleinerziehende, so meint sie, ginge es ihr für immer schlecht. Sie würde das Baby zwar gerne behalten. Doch habe ihr Verlobter Nein zu ihr gesagt und so sei sie in eine Lage geraten, in der ihr nichts anderes übrig bleibt, als Nein zum Kind zu sagen. Die beiden Berater legen Jeannette nochmals dar, wie die Stiftung auch in ihrem Fall echte Hilfe anbieten kann, und übergeben ihr informative Unterlagen zur Lektüre mit auf den Nachhauseweg. Doch bevor sie sich verabschieden, findet noch ein Gespräch unter vier Augen statt, von Frau zu Frau.Die SHMK hilft der jungen Mutter bei der Geburtsvorbereitung und beim Zusammenstellen der Babyausstattung. Und das war nötig. Denn der kleine Bub kommt früher als erwartet. Die SHMK sorgt nun dafür, dass Jeannette gut über die Runden kommt, bis sich ihre finanzielle Lage gefestigt hat.

Die Begegnung bei der SHMK und die Informationen haben offenbar etwas in Jeannette ausgelöst. Sie ist nochmals zu einem Treffen mit den Beratern bereit. Wohl wissend, dass es das letzte Treffen mit Jeannette sein könnte, zeigen diese der bedrängten Mutter nochmals auf, wie sie mit Unterstützung der SHMK diese schwierigste Phase ihres Lebens durchstehen kann. So kann sich Jeannette schliesslich zur Auffassung durchringen, dass es doch besser ist, die angebotene Hilfe anzunehmen anstatt abzutreiben. Sie sagt Ja zu ihrem Baby.

Nun gilt es noch den Exverlobten zu überzeugen. Dazu reist der Berater mit dem Auto der Notrufzentrale quer durch die Schweiz. Das Gespräch ist gut und schafft Vertrauen, doch der Mann lässt lässt sich noch nicht umstimmen.

Damit Jeannette beruflich mehr Chancen hat, bietet ihr die SHMK an, auf Stiftungskosten eine Ausbildung beim Roten Kreuz zu absolvieren. Doch obwohl sich jetzt ihre Lage aufhellt, fällt Jeannette in der kommenden Zeit nochmals in eine tiefe Krise. Die Perspektive, allein zu sein, schlägt voll durch. Eines Tages sagt sie der Beraterin, sie wolle nur noch sterben. Doch dann beginnt sie die Bewegungen ihres Kindes zu spüren. Dieser Kontakt mit dem Baby stimmt sie völlig um. Sie sagt, sie sei nun richtig glücklich, dass sie nicht abgetrieben hat.

Unerwartetes Glück
Die Besserung geschieht auf unerwartete Weise: Ein paar Monate nach der Geburt ihres Sohnes, kurz vor Weihnachten 2014, besucht Jeannette die SHMK – mit dem Vater ihres Buben! Dieser hat eine Wende durchgemacht und sagt nun Ja zu seinem Kind und seiner Verlobten. Sie wollen nun definitiv heiraten!

Wie hat sich der Einsatz für das Leben gelohnt: Statt eine Abtreibung und eine gescheiterte Beziehung gibt es nun eine neue glückliche Familie mit Vater, Mutter und Kind!

 


Mutter von fünf Kindern steht vor der Frage des Lebens

Nach der Geburt ihres fünften Kindes hatte Frau M. (39) ihrem Mann versprochen, bald wieder erwerbstätig zu werden. Er sehnte sich nach einem Leben ohne Geschrei und ohne Windeln, wie er sagte. Noch nie waren sie zusammen in den Ferien. Nun wurde das Jüngste vier Jahre alt. Die Aussichten auf ein ruhigeres Leben schienen gesichert. Doch es kam anders.

Allerdings war Frau M. durchaus offen für mehr Nachwuchs. Ihrem Mann zuliebe war sie aber bereit, darauf zu verzichten. So liess sie sich psychologisch behandeln, um ihren noch vorhandenen Kinderwunsch wegzutherapieren. Doch dann wird sie trotz Verhütungsmitteln wieder schwanger. Anders als bei den letzten Malen, kann sie sich darüber gar nicht freuen, denn ihr Mann blockt total ab. Sie ist verzweifelt und sucht Hilfe bei der SHMK.

Beratung auf des Messers Schneide
Detailliert schildert sie der Beraterin ihre schwierige Lage. Ihr Mann setzt sie sehr unter Druck. Er will endlich Ruhe haben. Wütende Drohungen stösst er gegen sie aus, damit sie abtreibt, vor allem, wenn er alkoholisiert ist. Auch bringt er materielle Gründe vor, die gegen eine noch grössere Familie sprechen. Die Finanzen seien einfach zu knapp, die Wohnung und das Auto zu klein. Da habe sie sich in ihrer Verzweiflung zu einer Abtreibung angemeldet.

Die Beraterin bespricht alle Aspekte der Situation, verlangt Unterlagen und erklärt dann, wie die SHMK stützend zur Seite stehen kann, so dass das Familienleben auch mit dem sechsten Kind gelingt. Doch die mehrfache Mutter ist hin und her gerissen.

In den kommenden Tagen ist Frau M. nicht mehr erreichbar. Aber kurz nach dem Abtreibungstermin teilt sie der Beraterin mit, sie habe das Kind noch. Den Abtreibungstermin habe sie um eine Woche verschoben. Es gehe es ihr gar nicht gut, auch gesundheitlich nicht. Sie sei wohl einfach zu alt für eine neue Schwangerschaft. Ihr Mann sei so belastet, verschlossen und misstrauisch. Die Beraterin weist nochmals auf ihre finanzielle Hilfszusage hin. Frau M. fragt zurück: «Kann ich die Zusage auch schriftlich haben?» und «Muss ich die Hilfe der SHMK später zurückbezahlen?»

Der entscheidende Lichtblick
Ein paar Tage später. Frau M. teilt der Beraterin mit, sie habe die schriftliche Zusage der SHMK mit der nicht rückzahlbaren Hilfe so platziert, dass ihr Mann sie stets vor Augen habe. «Das ist ein Lichtblick », habe er dazu auf einmal gesagt. Darauf habe er sich etwas geöffnet – gerade genug, dass die Entscheidung zugunsten des Kindes nach und nach die Oberhand gewinnen konnte. So vergehen die Tage und Wochen. Dann ist die Frage der Abtreibung plötzlich verflogen. Frau M. geht es im Verlauf der Schwangerschaft auch gesundheitlich immer besser. Eine Woche vor dem Geburtstermin, bringt sie eine gesunde, herzige Tochter zur Welt.

 


Neue Kraft geschöpft

Marlen (19) steckt mitten in der Lehre. Doch die Ausbildung erweist sich als starke Herausforderung. Sie bekundet etliche Mühe, die erwartete Leistung zu erbringen. Die Chefin setzt mit ihr eine Zielvereinbarung fest, die sie unbedingt erreichen soll. Dann platzt die Bombe: Marlen stellt fest, dass sie schwanger ist. Auch das noch – und ausgerechnet jetzt! Sie spricht mit ihrer Chefin darüber. Deren Votum ist eindeutig: abtreiben!

Abtreiben? Bei diesem Gedanken ist es Marlen nicht wohl. Doch wenn es keine andere Möglichkeit gibt …? Gerade jetzt soll sie noch mehr berufliche Leistung erbringen, ihre Ausbildung erfolgreich abschliessen und gleichzeitig Mutter sein – wie soll das gehen? Sie weiss weder ein noch aus.

Marlen findet Hilfe
In ihrer grossen Sorge surft sie im Internet herum. Da trifft sie auf die SHMK und sendet gleich eine E-Mail an die Notrufzentrale. Rasch nimmt eine Beraterin Kontakt mit ihr auf und erklärt ihr, wie sich die Stiftung für Frauen in Not engagiert. Ein Termin für ein Treffen wird vereinbart.

Marlen kommt zusammen mit ihrem Freund zur SHMK. Ihre beruflichen Probleme stehen ganz oben. Sie muss die Lehre unbedingt schaffen. Auch ihr Freund ist noch in der Ausbildung. Die beiden sehen nicht, wie sie es schaffen können, nun als Eltern weiter durchs Leben zu gehen. «Das Ganze ist sehr stressig», meint der Freund, und fügt hinzu: «Abtreibung ist keine so gute Lösung.» Doch sind die Ängste vor der finanziellen Belastung und vor beruflichem Scheitern so gross, dass für beide das Thema Abtreibung im Raum steht.

Die Beraterin weiss natürlich, wie wichtig für beide eine abgeschlossene Ausbildung ist. Doch verdeutlicht sie ihnen auch, dass dies nicht auf Kosten des Babys geschehen soll. Es entwickelt sich ein gutes Gespräch, in dem es ihr gelingt, den beiden Wege aufzuzeigen, auf denen sie zusammen mit dem Kind eine gute berufliche Zukunft haben können. Nach diesem ersten Gespräch scheint darum die Abtreibung fürs Erste gebannt.

Doch das Baby ist noch nicht sicher. Ein Ja zum Kind wird auch erschwert durch die Haltung der Eltern von beiden. Diese sagen klar, sie trauten es den Jungen nicht zu, dass sie das schaffen. Zudem sind ihre Mittel zu knapp, das junge Paar mitzutragen.

Plötzlich fällt alles viel leichter
In weiteren Gesprächen gelingt es der Beraterin, Marlen zu überzeugen, dass sie mit der Hilfe der SHMK die Situation meistern kann. Sie und ihr Freund entscheiden sich schliesslich ganz für das Baby und wollen auch „Ja“ zueinander sagen und eine Familie gründen. Jetzt kehrt eine grosse Freude ein. Das junge Paar beginnt mit den Geburtsvorbereitungen. Alles fällt ihnen plötzlich viel leichter.

Die Nachricht von der Geburt eines Buben erhält die SHMK von einer überglücklichen Mutter. Ihr Baby sei «so ruhig und pflegeleicht», teilt sie mit. Und noch eine gute Nachricht überbringt Marlen: Sie wird schon einen Monat nach der Geburt den schulischen Teil der Ausbildung fortsetzen. Die Eltern des Freundes konnten es sich so einrichten, dass sie in dieser Zeit für das Baby schauen können.

Nun kommt die finanzielle Hilfe zum Zug. Die SHMK unterstützt die jungen Eltern und das Baby regelmässig mit wertvollen Einkaufsgutscheinen. Jetzt bekommen sie die finanziellen Sorgen in den Griff. Erleichtert können sie sich der Ausbildung widmen. Der Freund Marlens braucht nicht mehr lange bis zum Lehrabschluss und sucht bereits jetzt nach einer guten Stelle. Das junge Paar ist darauf bedacht, möglichst bald auf eigenen Füssen zu stehen.

 


Lösung eines gordischen Knotens

Yvonne (27) ist sehr froh, dass gerade sie die Stelle bekommen hat. Endlich wieder ein Einkommen! Auch wenn es selbst bei bescheidenen Ansprüchen kaum reicht. Jetzt noch die Probezeit gut überstehen, und sie ist im Leben wieder ein Stückchen weiter. Doch dann: Yvonne merkt, sie ist schwanger!

Ihre Hoffnung auf bessere Aussichten ist schon wieder dahin. Stelle und Lohn reichen nicht für Kindererziehung und Kinderunterhalt. Der Kindsvater ist keine Stütze, im Gegenteil: Das gehe ihn nichts an, ist seine erste Reaktion! Yvonne isst und schläft kaum mehr und erleidet panikartige Zustände. Sie denkt an Abtreibung. Auch ihre besten Kolleginnen raten ihr, unbedingt abzutreiben. In dieser Lage, sie ist in der achten Schwangerschaftswoche, findet sie durch ein Flugblatt der Notrufzentrale den Kontakt zur SHMK. Yvonnes Hauptbotschaft beim ersten Gespräch: «Ich kann das Kind nicht kriegen!

Der Knäuel von Schwierigkeiten, den die Beraterin kennenlernt, kommt ihr wie ein gordischer Knoten vor
Die junge Frau neigt zu Depressionen und hat weitere gesundheitliche Probleme, kennt in verschiedenen Bereichen ihre gesetzlichen Ansprüche nicht, ist sozial schlecht vernetzt und lebt am Rande des Existenzminimums. Für die Beraterin der SHMK ist klar: Diese Situation stellt eine Gefahr für das Leben des ungeborenen Kindes dar und die junge Frau soll rasch spüren, dass sie nicht allein ist, dass man bei der SHMK ihre Probleme versteht und sie mit kompetenter Hilfe rechnen kann. – Gesagt, getan. Und bald findet Yvonne den nötigen Mut, Ja zu ihrem Kind zu sagen. Die Beraterin bleibt dran. Sie zeigt jetzt Yvonne, wie sie konkret ihre verschiedenen Probleme anpacken kann. Doch dann kommt ein weiterer Schlag: Der jungen Frau wird in der Probezeit die Stelle gekündigt. Mit der Unterstützung der SHMK kann sie auch diese Herausforderung bewältigen. In der folgenden Zeit hilft ihr die SHMK, sich nach und nach auf die Geburt vorzubereiten. Yvonne erhält Kinderkleider, einen Kinderwagen und weitere Hilfe für die Ausstattung, die es bei der Ankunft eines Kindes braucht.

Als Clara auf die Welt kommt, tritt ein neuer Lebenssinn vor Yvonnes Augen. Sie erlebt ihre Tochter plötzlich als grosse Kraft und Motivation in ihrem Leben
Clara sorgt auch für die Entwicklung des Vaterstolzes in Yvonnes Partner. Dieser versöhnt sich mit der Mutter und will das Leben gemeinsam mit ihr und dem Kind meistern. Yvonne weiss, dass ihr die SHMK wesentlich zu einem besseren Leben verholfen hat, zu dem nun auch Clara gehört, und ist dafür sehr dankbar. Ihrer Beraterin sagt sie: «Ohne Ihre Hilfe hätte ich es nie durchgestanden. Vielen, vielen Dank! Ich bin mega stolz auf meine Tochter. Ein Leben ohne sie kann ich mir nicht mehr vorstellen.»

 


Für das Kind kämpfen und es trotzdem verlieren...

Anfang Juni dieses Jahres kommt ein Anruf an die Notrufzentrale der Schweizerischen Hilfe für Mutter und Kind. Es meldet sich eine junge Frau. Nach wenigen Worten ist sie den Tränen nahe. Sie sei in der 9. Woche schwanger und hätte so gerne das Kind. Aber sie sei noch Studentin und ihre Eltern seien völlig gegen das Kind! Sie erzählt weiter, dass sie noch Zuhause wohne und bald heiraten wolle. Ihr Zukünftiger sei aber arbeitslos, weshalb er sie finanziell nicht unterstützen könne. Auch das Sozialamt würde ihr nicht helfen, weil sie Studentin sei. Die Eltern drohten ihr, die finanzielle Unterstützung zu entziehen, wenn sie nicht abtreibe! Sie wisse deshalb nicht mehr ein noch aus!

Die Beraterin hört zu und vereinbart sofort einen Besprechungstermin am Wohnort der jungen Frau, damit die Mutter beim Gespräch dabei sein könne! Tags darauf besteigt die Beraterin zusammen mit einer Kollegin das Beratungsmobil und fährt zum Wohnort. Dort angekommen stellen sie fest, dass die Mutter nicht im Geringsten bereit ist von ihrem Standpunkt abzurücken. Deshalb verabschieden sie sich wieder freundlich und setzen das Gespräch einen Moment später im Beratungsmobil mit der Tochter allein fort. Sie unterbreiten ihr nun folgendes Hilfsangebot: Zum einen würden sie ihr eine unentgeltliche Rechtsberatung zur Seite stellen, damit sie sich für ihr Kind wehren könne. Zum anderen würde die SHMK die Babyaussteuer übernehmen und sie während der ganzen Schwangerschaft und auch danach begleiten, und wenn nötig auch finanziell unterstützen. Drei Wochen später meldet sich die junge Frau wieder per Telefon. Sie sagt hoch erfreut: «Meine Mutter hat ihre Meinung geändert! Sie ist jetzt auch für das Kind! Die Mutter hat sogar begonnen, für das Baby zu stricken!»

Anfangs Juli kommt es anders als erwartet: Das Baby, das vorher noch ganz munter gewesen ist – die Mutter hat es auf dem Bildschirm beim Gynäkologen gut sehen können – bewegt sich nicht mehr. Kurz darauf kommt es zur Fehlgeburt. Die Trauer ist gross!

Die Beraterin versucht die junge Mutter zu trösten. Sie sagt ihr, dass sie eine gute Mutter sei und ihr Kind angenommen und für es gekämpft habe. Bei der Stiftung mache man immer wieder die Erfahrung, dass eine Fehlgeburt zwar schmerzhaft, aber wesentlich einfacher zu verarbeiten sei, als eine Abtreibung. Sie solle den Mut nicht verlieren. Die Schweizerische Hilfe für Mutter und Kind sei auch später immer für sie da!

 


Schwangerschaft in Todesangst durchgestanden

Eine junge Frau meldet sich am Gratis-Telefon der Schweizerischen Hilfe für Mutter und Kind: «Meine Schwester M. ist 17-jährig und in der 21. Woche schwanger. Unser Vater darf auf keinen Fall von der Schwangerschaft erfahren. Er lebt nach den traditionellen Sitten einer Gesellschaft, gemäss deren Ehrenkodex er seine schwangere Tochter töten müsste, um ‹die verlorene Familienehre wiederherzustellen›.» Wegen ihres Vaters sehe M. im Moment als einzige Möglichkeit eine Adoption, sie bitte dringend um die Hilfe der SHMK.

Die Beraterin ermutigt die Anruferin und versichert: «Wir begleiten M. durch die kommenden Schwierigkeiten hindurch!» Damit M. die restliche Schwangerschaft und die Geburt ohne akute Todesangst verbringen kann, wird ein Sprachaufenthalt in einem anderen Kanton für sie organisiert.

Zudem vermittelt die SHMK einen juristischen Beistand, denn es gilt in dieser verzwickten Situation, die minderjährige Mutter und das Baby zu schützen.
Endlich ist es so weit: Der kleine E. kommt auf die Welt. Das süsse Neugeborene berührt die Gefühle seiner Mutter so sehr, dass sie es nicht übers Herz bringt, E. zur Adoption freizugeben! Eine in ihr Geheimnis eingeweihte Cousine soll das Baby in Pflege nehmen, bis M. ihre Lehre abgeschlossen hat und auf eigenen Beinen stehen kann. Die SHMK schenkt M. einen Kinderwagen und weitere Kinderutensilien. Ausserdem leistet sie einen monatlichen Beitrag an die Kosten des Kindes.

 


Hilfe auch nach der Geburt

Frau V. ist eine Westschweizer Bäuerin, verheiratet und Mutter von zwei Kindern. Seit längerer Zeit leidet sie an einer Muskelkrankheit, welche sie beim Arbeiten behindert. Trotzdem träumt sie von einer grossen Familie, besonders jetzt, wo sie mit ihrem Mann einen Hof übernehmen konnte. Das Glück winkt, als sich ein drittes Kind anmeldet … Doch bei der routinemässigen ärztlichen Kontrolle erhält sie – wie das Wetterleuchten eines drohenden Unwetters – die Nachricht, Schwangerschaft und Geburt könnten ihre Krankheit verschlimmern! Frau V. schenkt diesem Unkenruf keine Beachtung.

Sie freut sich von ganzem Herzen auf ihr Kind. Die Monate vergehen. Es kommt zur glücklichen Geburt eines gesunden Kindes. Doch kaum hat Frau V. das Wochenbett verlassen, tritt wie vorausgesagt eine deutliche Verschlimmerung ihrer Krankheit ein. Die Bäuerin verliert jetzt ihre Arbeitsfähigkeit völlig. Und Familie V. wird mit weiteren Schicksalsschlägen konfrontiert: Die Krankenkasse teilt mit, dass die Krankheitskosten nicht gedeckt seien. Im Stall verenden plötzlich auf unerklärliche Weise zahlreiche Mastkälber.

Und jener Mann, mit dem Herr V. einen Nebenverdienst aufbauen wollte, kommt bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben! Der Nebenverdienst fällt weg, und die Agrarschulden des Hofes drücken umso mehr.

Nun weiss Frau V. wirklich nicht mehr ein noch aus. Sie wendet sich an die Notrufzentrale der SHMK. Im Gespräch mit der Beraterin bringt Frau V. die Bitte um finanzielle Unterstützung vor. Die Beraterin hört aufmerksam zu und stellt fest: Frau V. hat sich für ihr Kind eingesetzt und ist in der Folge in eine Notsituation geraten. Sie verdient die Hilfe der SHMK!

Die Familie erhält eine monatliche Unterstützung zugesprochen. Zudem weiss die Beraterin ihr noch mehr zu helfen: Sie berät sie fachkundig in allen sozialen Belangen und kontaktiert für sie noch weitere Hilfswerke in der Schweiz. Es gelingt ihr sprichwörtlich, die Lasten der guten Mutter auf mehrere Schultern zu verteilen:

Zwei renommierte Schweizer Hilfswerke können dafür gewonnen werden, sich in gleicher Weise wie die SHMK an der Hilfe zu beteiligen. Und schon hat sich die Unterstützung für Familie V. verdreifacht! Zutiefst berührt von der erhaltenen Hilfe, fühlt sich Frau V. nicht nur glücklich über das Kind, sondern auch darüber, dass es in der Schweiz so viele gute und hilfsbereite Menschen gibt.

 


«Es ist ein Wunder», sagt das Herz

Christine (30) ist Mutter einer einjährigen Tochter. Nun ist sie erneut schwanger. Der Vater will das Kind auf keinen Fall. In zehn Tagen hat sie einen Termin beim Frauenarzt. «Als ich gestern draussen war», schreibt sie der SHMK, «kamen zwei Frauen von der Kirche und gaben mir eine Broschüre mit Bildern über die Entwicklung von Babys vor der Geburt. Das war für mich ein Zeichen, dass ich es behalten sollte. Doch mein Freund will unbedingt eine Abtreibung, er bedroht mich sogar.»

Die Beraterin der Notrufzentrale weiss: Jetzt gilt nur eines: helfen, damit das Kind leben kann. Es findet ein reger E-Mail-Austausch statt. Die Beraterin sendet Christine noch am Morgen vor dem Arzttermin folgendes Gedicht:

Es ist ein Wunder, sagt das Herz.
Es ist eine grosse Verantwortung, sagt der Verstand.
Es ist sehr viel Sorge, sagt die Angst.
Es ist ein Geschenk Gottes, sagt der Glaube.
Es ist eine enorme Herausforderung, sagt die Erfahrung.
Es ist das grösste Glück, sagt die Liebe.

Am Tag nach dem Arzttermin erhält die Beraterin ein E-Mail: «Als mein Freund von der Arbeit kam, war das Erste: ‹Hast Du es weggemacht?› Ich sagte nein; er war böse und sagte: ‹Auf was wartest du? Mach am Montag einen Termin!›» Christine hat Angst, doch mit der Unterstützung der Beraterin hält sie dem Druck stand. Fünf Monate später die Nachricht: «Habe meine Tochter Caroline bekommen, wir sind beide fit … und glücklich.» Die Beraterin schickt Christine zur Geburt ein Geschenk. Ausserdem erhält sie von der SHMK finanzielle Unterstützung und die Zusicherung, so lange Hilfe zu erhalten, wie sie es benötigt.